
Asellus aquaticus, besser bekannt als der “Gewässerhase” oder “Kleine Wasserläufer”, ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des Lebens. Dieser kleine, oft übersehene Krebs gehört zur Familie der Asellidae und ist in Süßwasserlebensräumen auf der ganzen Welt verbreitet.
Mit seiner charakteristischen walzenförmigen Gestalt, den langen Fühlerantennen und den sieben Beinpaaren ist der Asellus aquaticus ein Meister der Tarnung. Sein Körper ist meist grau-braun gefärbt und passt sich perfekt an die felsigen Untergründe und die dunkle Vegetation in seinen Lebensräumen an.
Asellus aquaticus sind hervorragende Schwimmer, dank ihrer kräftigen Beine und ihres flachen Körpers. Sie bewegen sich mithilfe von rhythmischen Wellenbewegungen voran und können selbst gegen schwache Strömungen ankämpfen. Ihre Fühlerantennen dienen als Sinnesorgane und helfen ihnen, Nahrung zu finden, Hindernisse zu umgehen und potenzielle Fressfeinde zu erkennen.
Die Lebensweise der Asellus aquaticus
Asellus aquaticus sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt unter Steinen, im Schlamm oder zwischen Wasserpflanzen. Nachts kommen sie aus ihren Verstecken und suchen nach Nahrung, die hauptsächlich aus Detritus (zersetztem organisches Material), Algen und kleinen Insekten besteht. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie organische Substanz zersetzen und Nährstoffe zurück in den Lebensraum freigeben.
Die Fortpflanzung des Asellus aquaticus erfolgt durch direkte Befruchtung. Männchen und Weibchen paaren sich und die Weibchen produzieren anschließend kleine Eier, die unter dem Bauch an der sogenannten “Bruttasche” festgehalten werden. Die Jungen schlüpfen nach etwa drei Wochen als winzige, voll entwickelte Asellus-Exemplare.
Der Lebensraum des Gewässerhasen: Von Bächen zu Seen
Asellus aquaticus bevorzugen kühle, sauerstoffreiche Gewässer mit sandigem oder kiesigem Untergrund und einer guten Deckung durch Wasserpflanzen. Sie können in verschiedenen Aquatischen Ökosystemen gefunden werden, darunter:
Lebensraum | Beschreibung |
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Fließgewässer (Bäche, Flüsse) | Asellus aquaticus bevorzugen Bereiche mit langsamer Strömung und vielen Versteckmöglichkeiten unter Steinen oder Wurzeln. |
Stillgewässer (Seen, Teiche) | In Seen halten sie sich gerne in der Uferzone auf, wo die Wasserpflanzen dicht wachsen. |
Feuchtgebiete | Auch in feuchten Wiesen und Mooren können Asellus aquaticus gefunden werden, solange genügend Wasser vorhanden ist. |
Bedrohungen und Schutz des Asellus aquaticus
Asellus aquaticus sind relativ robuste Tiere, aber ihre Bestände können durch Verschmutzung, Habitatverlust und invasive Arten bedroht sein.
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Verschmutzung: Schadstoffe aus der Landwirtschaft und Industrie können das Wasserqualität verschlechtern und die Populationen von Asellus aquaticus dezimieren.
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Habitatverlust: Die Zerstörung von Gewässern und Uferzonen durch Baumaßnahmen, Staudämme oder Flusskorrektur führt zu einem Rückgang geeigneter Lebensräume für Asellus aquaticus.
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Invasive Arten: Neue Arten können die einheimische Fauna verdrängen, da sie oft besser an veränderte Umweltbedingungen angepasst sind.
Der Schutz des Asellus aquaticus und anderer aquatischer Lebewesen erfordert Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität, zum Schutz von Gewässerlebensräumen und zur Bekämpfung invasiver Arten.
Eine kleine, aber wichtige Rolle im Ökosystem
Obwohl der Asellus aquaticus ein kleines und oft unbemerktes Tier ist, spielt er eine wichtige Rolle im aquatischen Ökosystem. Durch seine Nahrungspräferenzen trägt er zur Reinigung des Wassers bei und versorgt andere Lebewesen mit Nährstoffen. Die Beobachtung und der Schutz dieser faszinierenden Krebstiere sind daher unerlässlich für die Erhaltung gesunder Aquatische Lebensräume.