
Die Dungeness-Krabbe, wissenschaftlich bekannt als Metacarcinus magister, ist ein wahrer Gigant unter den Krebstieren. Benannt nach dem Dungeness-Strand in Washington, USA, wo sie häufig vorkommt, bezaubert diese Kreatur mit ihrem kräftigen Panzer, der sich perfekt an die Umgebung anpasst.
Lebensraum und Aussehen: Ein Meister der Tarnung
Die Dungeness-Krabbe fühlt sich in den kühlen Gewässern des Pazifiks wohl, vom Alaska bis nach Kalifornien. Ihr bevorzugter Lebensraum sind felsige Küsten, Seegraswiesen und Sandbänke, wo sie sich zwischen den Felsen versteckt oder im Sediment Schutz sucht.
Ihr Panzer ist meist dunkelbraun bis olivgrün gefärbt, oft mit orangen Flecken auf der Unterseite der Klauen. Diese Farbgebung dient perfekt als Tarnung, da sie die Krabbe inmitten von Algen und Steinen kaum sichtbar macht. Die Dungeness-Krabbe verfügt über einen breiten, flachen Körper mit zehn Beinen, darunter zwei kräftige Scherenklauen, die für die Verteidigung und den Fang von Beute verwendet werden.
Ein Blick auf die wichtigsten Merkmale:
Merkmal | Beschreibung |
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Panzerfarbe | Dunkelbraun bis olivgrün, oft mit orangen Flecken |
Körperform | Breit und flach |
Scherenklauen | Zwei kräftige Klauen für Verteidigung und Beutefang |
Größe | Durchschnittlich 15-23 cm Panzerbreite |
Lebensdauer | 6-10 Jahre |
Nahrung: Von Aas bis zu lebenden Beutetieren
Die Dungeness-Krabbe ist ein opportunistischer Fresser, was bedeutet, dass sie ihre Nahrung den Umständen anpasst. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Quellen, darunter:
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Aas: Toter Fisch, Muscheln und andere Meerestiere
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Muscheln und Schnecken: Beutetiere, die mit ihren Scherenklauen geöffnet werden
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Krebstiere: Kleinere Krebstiere, wie Garnelen
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Seeigel: Dungeness-Krabben können sogar Seeigel angreifen und mit ihren Scheren den weichen Körper frei legen.
Sozialverhalten: Eine komplexe Gemeinschaft
Dungeness-Krabben sind keine Einzelgänger, sondern leben oft in Gruppen zusammen. Dieses soziale Verhalten kann erstaunlich komplex sein.
- Hierarchie: In jeder Gruppe gibt es eine Rangordnung, die durch Kämpfe zwischen Männchen festgestellt wird. Der dominante Krabbe hat Zugang zu den besten Ressourcen und Paarungsmöglichkeiten.
- Kommunikation: Dungeness-Krabben kommunizieren mithilfe von visuellen Signalen (z.B. das Hochheben der Scherenklauen) und chemischen Signalen (z.B. Pheromone).
- Kolonialverhalten: Bei hohen Populationendichten können Dungeness-Krabben sogar koloniales Verhalten zeigen, d.h. sie bilden dichte Gruppen, die gemeinsam Nahrung suchen und sich vor Fressfeinden schützen.
Fortpflanzung: Ein faszinierendes Ritual
Dungeness-Krabben sind geschlechtsreif, wenn sie eine Panzerbreite von etwa 12 cm erreicht haben. Die Paarung findet meist im Frühjahr oder Sommer statt.
- Begattung: Der männliche Krabbe überträgt seine Spermien direkt in die Weibchenhöhle.
- Eiertrugen: Die Weibchen tragen die befruchteten Eier unter ihrem Schwanz, wo sie etwa sechs Monate lang heranwachsen.
Die Larven schlüpfen dann und treiben als Plankton im Wasser. Nach mehreren Häutungen entwickeln sie sich zu Jungkrabben und suchen den Meeresgrund auf, um ihre Adultphase zu beginnen.
Dungeness-Krabbe: Eine Delikatesse
Die Dungeness-Krabbe ist ein beliebter Speisefisch in Nordamerika. Das zarte Fleisch der Krabbe hat einen süßen Geschmack mit einem Hauch von Meeresluft.
Warum ist die Dungeness-Krabbe so begehrt?
- Geschmack: Das saftige, leicht süßliche Fleisch wird oft als “Kaviar des Pazifiks” bezeichnet
- Vielseitigkeit: Dungeness-Krabben können gegrillt, gekocht, gedünstet oder in Salate und Suppen verwendet werden.
- Nachhaltigkeit:
In den letzten Jahren wurden Maßnahmen zur nachhaltigen Fischerei eingeführt, um die Bestände der Dungeness-Krabbe zu schützen.
Die Dungeness-Krabbe ist ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Komplexität des Meereslebens. Von ihrer Tarnung bis zu ihrem komplexen Sozialverhalten bietet diese Kreatur immer wieder neue Einblicke in die Welt der Crustaceans.