
Der Fensterschwebspinner ( Pholcus phalangioides) ist eine faszinierende Spinnenart, die uns häufig in unseren Häusern begegnet. Obwohl er oft unbemerkt im Dunkeln seiner Webspinnnen versteckt bleibt, lohnt es sich, diesem kleinen Meister der Tarnung genauer zu betrachten.
Aussehen und Lebensraum:
Der Fensterschwebspinner ist eine relativ kleine Spinne mit einer Körperlänge von etwa 6 bis 8 Millimetern. Sein unscheinbares Aussehen mit hellbrauner bis grau gefärbtem Körper und langen, dünnen Beinen hilft ihm, sich perfekt in seine Umgebung einzufügen.
Besonders auffällig sind die acht Augen des Fensterschwebspinners, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die vorderen vier Augen sind größer und glänzen silbrig-blau – ein faszinierendes Detail, das ihn von anderen Spinnenarten unterscheidet.
Diese Spinne bevorzugt dunkle, zugige Orte wie Keller, Dachböden, Fensternischen und Scheunen. Selten trifft man sie im Freien an, denn dort sind ihre Tarnmöglichkeiten eingeschränkt.
Lebensweise:
Der Fensterschwebspinner ist ein nachtaktives Tier, das tagsüber in seiner selbstgebauten Netzschaukel verharrt. Diese charakteristische Falle besteht aus feinen Spinnfäden und hängt meist senkrecht an Wänden oder im Dachbereich. Im Gegensatz zu anderen Spinnen baut der Fensterschwebspinner kein klassisches Radnetz, sondern ein lockeres Netz, das eher wie eine Hängematte aussieht.
Bei Annäherung von Beutetieren wie Fliegen, Mücken oder Motten beginnt die Jagd. Der Fensterschwebspinner spürt die Vibrationen seiner Beute im Netz und stürzt sich mit blitzschneller Geschwindigkeit darauf.
Im Gegensatz zu anderen Spinnenarten injiziert der Fensterschwebspinner keine giftige Flüssigkeit in seine Beute. Stattdessen würgt er sie durch einen
speziellen Biss, der den Körper der Beute lähmt.
Fortpflanzung:
Die Paarungssaison des Fensterschwebspinners findet im Frühjahr statt. Die Männchen suchen dann nach Weibchen und vollführen eine Art Balztanz. Dabei bewegen sie ihre Beine rhythmisch hin und her und senden gleichzeitig chemische Signale.
Nach der Begattung legt das Weibchen in den folgenden Monaten mehrere Eikokons ab, die sie an geschützten Orten wie unter Dachziegeln oder hinter Fensterscheiben versteckt. Aus den Eiern schlüpfen kleine Spinnenlarven, die zunächst in den Kokon verweilen und sich nach einigen Tagen selbstständig machen.
Der Fensterschwebspinner und der Mensch:
Im Allgemeinen ist der Fensterschwebspinner für den Menschen harmlos. Sein Biss ist nicht giftig und verursacht keine ernsthaften Folgen. Er kann sogar als nützlicher Helfer im Haushalt angesehen werden, da er Insekten frisst.
Trotz seiner positiven Eigenschaften reagieren viele Menschen ängstlich auf Spinnen. Daher werden Fensterschwebspinner oft unnötig getötet.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Fensterschwebspinner ist ein faszinierendes und
nützliches Tier, das uns in unseren Häusern begegnet. Sein einzigartiges Aussehen, seine clevere Jagdstrategie und seine harmlose Natur machen ihn zu einer spannenden Spinnenart. Anstatt ihn zu fürchten, sollten wir ihn als Teil unserer
natürlichen Umgebung respektieren und schätzen.
Interessante Fakten über den Fensterschwebspinner:
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Der Fensterschwebspinner ist eine der häufigsten Spinnenarten in unseren Häusern.
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Er kann bis zu zwei Jahre alt werden.
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Seine Netze sind oft so groß, dass sie mehrere Quadratmeter bedecken können.
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Die Augen des Fensterschwebspinners sind extrem lichtempfindlich und können selbst kleinste Bewegungen wahrnehmen.
Vergleich verschiedener Spinnenarten:
Spinne | Größe | Lebensraum | Jagdmethode | Giftigkeit |
---|---|---|---|---|
Fensterschwebspinner ( Pholcus phalangioides) | 6-8 mm | Häuser, Keller, Dachböden | Lauernd | Ungiftig |
Kreuzspinne (Araneus diadematus) | 10-15 mm | Gärten, Wälder | Radnetz | Giftig (für Insekten) |
Wolfspinne (Lycosidae) | 8-20 mm | Wiesen, Felder | Jagd auf der Lauer | Giftig (für Insekten) |
Die Tabelle zeigt einige Unterschiede zwischen dem Fensterschwebspinner und anderen Spinnenarten.