
Zoanthiden sind faszinierende Meeresbewohner, die zu den Anthozoa gehören, einer Klasse der Nesseltiere. Sie leben in Kolonien auf Felsen und Korallenriffen, vor allem in tropischen Gewässern. Zoanthiden ähneln dem Aussehen nach Anemonen, haben aber einen entscheidenden Unterschied:
Ihre Polypen sind viel kleiner und sitzen eng aneinandergedrängt in flachen, blumenähnlichen Kolonien. Die meisten Arten sind bunt gefärbt – Gelb, Rot, Blau, Grün – und bilden zusammen mit anderen Korallen eine farbenfrohe Unterwasserlandschaft.
Zoanthiden ernähren sich hauptsächlich von Plankton, das sie mithilfe ihrer Tentakel einfangen. Diese Tentakel sind mit Nesselzellen besetzt, die Beutetiere lähmen und so zum Mund des Polypen transportieren.
Eine enge Symbiose: Zoanthiden und ihre Algen
Doch Zoanthiden haben noch eine weitere Besonderheit: Sie leben in symbiotischer Beziehung mit einzelligen Algen namens Zooxanthellen. Diese Algen wohnen im Gewebe der Polypen und produzieren durch Photosynthese Energie, die sie dem Zoanthindeden zur Verfügung stellen. Im Gegenzug erhalten die Zooxanthellen Schutz und Nährstoffe von ihren Wirten.
Diese Symbiose ist für beide Partner extrem wichtig:
- Zoanthiden: Erhalten einen Großteil ihrer Nahrung durch die Photosynthese der Algen.
- Zooxanthellen: Sind vor Fressfeinden geschützt und erhalten Nährstoffe, die sie für ihr Wachstum benötigen.
Fortpflanzung: Zwei Wege zum Erfolg
Zoanthiden können sich auf zwei Arten fortpflanzen:
1. Asexuelle Vermehrung: Durch Knospung bilden sie neue Polypen aus existierenden Polypen. Diese knüpfen sich an die Kolonie an und wachsen zu neuen Individuen heran. 2. Sexuelle Fortpflanzung: Zoanthiden produzieren Eier und Spermien, die in das Wasser abgegeben werden. Die befruchteten Eier entwickeln sich zu Planulae-Larven, die sich frei im Meer bewegen und schließlich einen geeigneten Untergrund finden, um sich festzusetzen und eine neue Kolonie zu bilden.
Fortpflanzung | Beschreibung |
---|---|
Asexuelle Vermehrung | Polypen knospfen neue Individuen aus, die an die Kolonie wachsen |
Sexuelle Vermehrung | Eier und Spermien werden ins Wasser abgegeben; befruchtete Eier entwickeln sich zu Larven, die einen neuen Standort suchen |
Zoanthiden: Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Leider sind auch Zoanthiden durch menschliche Aktivitäten gefährdet. Verschmutzung, Überfischung und der Klimawandel bedrohen die empfindlichen Korallenriffe, in denen Zoanthiden leben. Die Erwärmung der Ozeane kann zu einem “Bleichen” der Korallen führen, bei dem die Zooxanthellen aus den Polypen austreten. Dadurch verlieren die Zoanthiden ihre wichtigste Nahrungsquelle und können verhungern.
Um Zoanthiden und ihre Lebensräume zu schützen, sind verschiedene Maßnahmen notwendig:
- Reduzierung der CO2-Emissionen: Um den Klimawandel einzudämmen
- Schutz von Korallenriffen: Durch die Einrichtung von Schutzgebieten
- Verantwortungsvoller Tourismus: Vermeidung von Beschädigungen an Korallenriffen
- Bekämpfung der Meeresverschmutzung
Nur durch einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Meeren können wir dafür sorgen, dass Zoanthiden und andere faszinierende Lebewesen auch in Zukunft unsere Ozeane bereichern.